Arizona - Staat der Superlative

Die Route durch Arizona
Kaum rollten wir über die Grenze nach Arizona, fanden wir uns auf einer großen Hochfläche wieder. Wo waren die Berge geblieben, die uns gerade noch ein großartiges Kino boten? Der Asphalt war ruppig. Löcher und Rillen zwangen uns zum Slalom. Den Schwung der Abfahrten konnten wir nicht nutzen. Am nächsten Tag erreichten wir die Painted Desert.
Wow, was hat Arizona zu bieten. Wir erradelten uns Aussichtspunkte und blickten auf Klippen, geschwungene und schroffe Berge und sanfte Täler in Pastelltönen. Der Himmel war alles andere als pastell. Er war fast schwarz. Blitz, Donner, Hagel und Regen. Wenn schon Weltuntergang, dann mitten in den bizarrsten Bergen, die wir jemals sahen. Das Unwetter verging. Schöner hätte das Licht nicht sein können.
Am Grand Canyon war der Himmel wolkenlos. Wir nahmen den Zug von Williams aus. Hätten wir gewusst, dass die Bahnfahrt inklusive Entertainment ist, wären wir lieber geradelt. Doch der Canyon ist grandios. Die Ausblicke traumhaft. Die Ausmaße unfassbar.
In Kingman waren wir Gäste bei Kate und ihrer Mutter Jean. Jean ist ein Phänomen. 93 Jahre alt und fit wie mit 50. Wir lernten die beiden in Amarillo kennen und sie luden uns ein. Kate organisierte einen Reporter vom Kingman Daily Miner fuhr mit uns nach Oatman. Einer kleine Westernstadt, wo sich Harleyfahrer, Donkeys und Cowboys tummeln. Die schmale Straße schraubt sich in die Berge. Hinter jeder Kurve lauert eine beeindruckende Aussicht. Auto fahren war für uns ein komisches Gefühl.
Painted Desert - Berge im Farbenrausch







Im Petrified Forest gibt es zu farbenfrohen Bergen noch versteinerte Bäume.






Viele Meilen das große Nichts, dann tauchen verrückte Felsen auf.



Winslow ist einen Besuch wert, denn hier spielt die Musik. Der Songwriter Jackson Browne schrieb dort "Take it easy", als er wegen einer Autopanne liegen blieb. Er stand an der Ecke in Winslow und sah das hübsche Mädchen im Ford. So ähnlich lautet eine Strophe. Es gibt die Ecke und den roten Ford.







Und nicht zu übersehen: Winslow ist ,,Home of the Bulldogs", der Basketballmannschaft der High-School.


In Arizona legen wir viele Meilen auf der Interstate zurück und kommen gut voran.,,Radeln nur auf dem Seitenstreifen". Wo sonst?


Die Sammler Leidenschaft für alte Autos ist hier in den Dörfern sehr verbreitet.

Auf dem Weg nach Flagstaff (im Navajo Indian Reservat gelegen) sammelten wir ordentlich Höhenmeter. Je höher, je grüner. Wir kamen uns vor wie im deutschen Mittelgebirge. Die Warmshowers Gabrielle und Scott nahmen uns auf wie alte Freunde. Sie wohnen im Wald südlich von Flagstaff. Wir gönnten uns hier eine zweite Nacht im Hostel von Downtown.







Grand Canyon: Einfach nur grandios!





Über eine wellige Piste erreichen wir Seligman. Hier zelebriert man die Route 66. Auch wenn viel Kitsch angeboten wird, der Ort hat Charme. Reisebusse spuckten gerade eine Truppe knipsender Japaner aus, als Yoshi auf seinem Rad angesaust kam. Er freute sich seine Landsleute und uns zu sehen. Und ein weiterer japanischer Radler kam dazu. Richtig was los in dem 500-Seelen-Dorf.










Truxton ist ein trauriges Kaff im Nirgendwo. Zwei Motels, beide geschlossen. Überlebt haben eine Gasstation und ein Food Store. Wir stellen das Zelt einfach vor ein verlassenes Motel.


Bei Kate und Jean in Kingman ...

..., die mit uns in die Western-Stadt Oatman fahren.



In Bullhead campen wir direkt am Colorado River unter Palmen. Bevor es nach Kalifornien in die Mojave Desert geht, tauschen wir an Werners Rad einen schadhaften Reifen.



